Thema: Webdesign | Webentwicklung | Website
5 Gründe, warum Standard-Templates und WordPress die Markenentwicklung behindern können.
AKA: 5 Gründe, warum wir Websites nicht auf WordPress bauen.
Um das vorweg zu nehmen: WordPress hat natürlich seine Berechtigung und manifestiert dies auch mit 61% Marktanteil*. Es hat ja auch viele Vorteile, wie die einfache und vor allem schnelle Installation, schier endlos verfügbare Templates, Shop-Module wie WooCommerce und und und …
Und es gibt Agenturen, die es professionell aufbauen, weiterentwickeln und pflegen können.
Aber es gibt eben auch die andere Realität: In Projekten mit neuen Kunden begegnen uns immer wieder die gleichen Probleme und Herausforderungen, wenn die Website auf WordPress basierte.
1. Standard-Templates machen uns alle gleich.
Ein Blick auf ThemeForest macht es sehr verführerisch: Warum eine Website individuell gestalten und entwickeln lassen, wenn es für wenige Euro gut aussehende und top moderne Templates gibt, die alles können?
Aus Markensicht: Weil die eigene Website dann eben aussieht und funktioniert wie tausende andere. Logisch. Design und Aufbau sind trotz hunderter Einstellmöglichkeiten vorgegeben und man verliert sich schnell darin, was man wie und warum einstellen und auswählen sollte. Durch vorgegebene Stockbilder und Beispielinhalte orientiert man sich beim Aufbau auch allzu gern an diesen. Und schnell ist die Individualität, die eigene Persönlichkeit untergegangen. Und Marken sind Persönlichkeiten. Wie wir Menschen auch. An wen erinnern wir uns nach einer Veranstaltung? An die, die nicht in der Menge untergegangen sind, die anders waren.
Doch zurück zu Templates: Der Fakt, dass man einfach ansehnliche Ergebnisse produzieren kann, lenkt davon ab, die eigene Marke im Fokus zu behalten. Die eigene Sprache, herausstechende Formulierungen, individuelle Gestaltungsmerkmale, Strukturen und Navigationswege. Merkmale, die der Zielsetzung entsprechen. Doch was waren noch gleich die Ziele? Wofür will ich meine Website nutzen? Wer sind meine Zielgruppen? Was will ich erreichen? Was muss ich meinen Besuchern bieten? Ja, das ist natürlich Arbeit - aber ohne sieht es am Ende vielleicht hübsch aus. Ob es funktioniert, bleibt häufig Glück und Zufall überlassen.
Lassen Sie sich nicht von vorgegebenen Beispielinhalten und den vielen Möglichkeiten ablenken. Behalten Sie Ihre Marke im Auge und wie sie wirken soll.
2. Standard-Templates können alles. Vor allem bremsen.
Wie viel Prozent der Funktionen eines solchen Templates werden durchschnittlich für eine Website genutzt? Wenige Prozent. Im Gegenzug werden aber mit jedem Seitenaufruf Unmengen an Javascript, CSS und Code geladen, verarbeitet und an den Browser gesendet. Für nichts. Dies lässt den Google Page Speed dann auch in vielen Fällen miserabel aussehen.
Testen Sie ihn doch mal für Ihre Website (oder unsere): Google Page Speed Insights
Ihre Werte sollten bei weit über 90% im grünen Bereich liegen. Denn nicht zuletzt berücksichtigt das Google Ranking die Geschwindigkeit Ihrer Seite bei der Positionierung im Suchergebnis. Und Ihre Besucher warten auch nicht gern und verlassen Ihre Website schnell wieder.
Prüfen Sie die Geschwindigkeit Ihrer Website und treffen Sie die nötigen Maßnahmen, um hier gute Werte zu erzielen. Wenn Sie die Wahl haben: Verzichten Sie auf ein gekauftes Template und lassen Sie es professionell und optimiert erstellen.
3. Inhalte pflegen kostet zu viel Zeit (und erfordert zu viele Kenntnisse).
Auf den ersten Blick sieht in WordPress alles so einfach aus. Unsere Erfahrungen (oder besser: die unserer Kunden) zeigen aber, dass der Schein trügt. Oft muss man an mehreren Stellen Dinge aktualisieren, um bspw. neue Inhalte zu einem Slider hinzuzufügen, der Großteil der möglichen Einstellungen wird gar nicht benötigt. Oder eben doch - man weiß es bloß nicht. Wo musste ich noch mal X oder Y ändern?
Bedenkt man, dass eine Website Teil der laufenden Kommunikation eines Unternehmens ist und damit kontinuierlich erweitert und verändert werden muss, entsteht hier schnell ein hoher Zeitaufwand - und Spaß macht es auch nicht. Schließlich sollten Sie sich auf die Inhalte konzentrieren - nicht auf die Bedienung des Systems.
Wählen Sie ein Content Management System, das einfach zu bedienen ist. Wenn es Wordpress sein soll, dann lassen Sie sich gut schulen, welche Einstellungen sich wie auswirken.
4. Individuelle Weiterentwicklung bleibt oft auf der Strecke.
Wer seine Website als Instrument für Marketing, Vertrieb, Kundenbindung oder andere Disziplinen nutzt, wird unweigerlich dazu kommen, eigene Funktionen programmieren zu lassen. Sei es die Anbindung eines Newsletter-Systems, Anmeldemöglichkeiten für Kunden oder Mitglieder, den Austausch von Daten mit anderen Systemen, Dashboards, …
Wir sehen es in den meisten Projekten: Neben der Außenwirkung der Website entsteht schnell der Wunsch, diese zum Knotenpunkt alltäglicher Aufgaben und digitaler Prozesse zu machen. Das geht sicherlich auch in WordPress. Aber eben nicht elegant, zügig und damit selten günstig. Die Kosten für Anpassungen bei Aktualisierung der WordPress-Version kommen dann auch noch dazu. Es ist eben ursprünglich ein Blog-System. Auch wenn es heute viel mehr kann und für viel mehr verwendet wird.
Zudem braucht es für die technische Pflege und Weiterentwicklung immer einen WordPress-Spezialisten. Davon gibt es zwar viele - aber auch hier muss die Spreu vom Weizen getrennt werden - und das ist oft gar nicht einfach.
5. Ich hab da mal ein tolles Plugin installiert.
Neben der Vielzahl von Templates gibt es auch genauso viele Plugins, die Komfort und tolle Funktionen versprechen. Sie sind auch sehr einfach zu installieren - direkt über die eigene WordPress-Website oder durch Upload und Aktivierung in der WordPress-Seite. Doch aus welchen Quellen stammen diese Plugins und wie vertrauenswürdig sind sie?
Anders gefragt: Würden Sie ein unbekanntes Medikament nehmen, das Ihnen ein Fremder auf der Straße gibt? Vermutlich nicht. Ebenso vorsichtig sollten Sie mit Plugins umgehen. Wir haben mehr als einmal gesehen, wie Kunden leichtfertig „Dinge“ installiert haben und so die eigene Website mit Malware infizierten und zu Spam-Absendern machten.
Prüfen Sie sorgfältig, welche Plugins Sie wirklich benötigen und ob diese vertrauenswürdig sind.
Was wir anders machen?
Wir verwenden kein WordPress. Das hat sich vermutlich bis hierher auch angedeutet. Aber nicht, weil es schlecht ist. Es entspricht einfach nicht unseren Anforderungen und den Anforderungen unserer Kunden. Wir verwenden stattdessen moderne Frameworks und ein Content Management System, das flexibel einsetzbar ist und einfach zu bedienen. Sicher, robust und performant. Einfach und schnell ausbaufähig durch PHP-Programmierer statt WordPress-Spezialisten.
Natürlich erfinden wir das Rad auch nicht jedes Mal neu. Das wäre betriebswirtschaftlicher Blödsinn. Aber die Ergebnisse sind exakt auf unsere Kunden zugeschnitten. Was bedeutet, wir können uns auf Ihre Ziele und Inhalte konzentrieren und damit Lösungen schaffen, die funktionieren. Auch morgen noch, wenn Dinge sich ändern.
*Statista: Ranking der 10 Content-Management-Systeme (CMS) weltweit nach Marktanteil im November 2019