Kann sich ein kleines Museum einen digitalen Museumsführer und Audio-Guide in drei Sprachen leisten?
Ja, aber erst, seit KI-Systeme (Künstliche Intelligenz) so weit sind, realistische und planbare Ergebnisse zu erzielen. Denn sonst wären allein die Kosten für die Sprecheraufnahmen und Übersetzungen viel zu hoch.
Gleich drei verschiedene KI-Anwendungen sind beim digitalen Museumsführer zum Einsatz gekommen: Alte Fotos und Bildmaterial mussten zunächst mittels verschiedener KI-Systeme digital aufbereitet werden, um verwendet werden zu können. Der Museumsführer wurde dann auf Deutsch inhaltlich und technisch aufgebaut.
Sobald das System abgestimmt war, wurden alle Texte mit dem KI Übersetzer DeepL ins Englische und Französische übersetzt und abschließend kontrolliert. Obwohl die Ergebnisse hervorragend waren, war die Überarbeitung der Inhalte zur Bewahrung vieler schwäbischer Eigenheiten und auch der Mundart wichtig.
Zu guter Letzt wurden alle Texte in allen drei Sprachen vertont - Aber eben nicht durch Menschen in einem Tonstudio eingesprochen, sondern durch eine Audio-KI generiert. Dazu haben wir die beiden Sprecher "Michael" und "Mathilda" kreiert, die das in allen Sprachen erledigt haben. Die Ergebnisse sind von der Aussprache über die Betonung lebendig und kontextbezogen auf die jeweiligen Texte - keine monotonen Computerstimmen, wie man sie von früher kennt. Hört euch ein kurzes Beispiel an!
Was das Projekt ohne KI-Unterstützung bedeutet hätte, kann man sich anhand der Rahmendaten vorstellen: Inhalte in 3 Sprachen mit ca. 38.000 Wörtern und 270 Minuten Sprachaufnahmen in 850 Dateien.
Der Museumsführer selbst basiert auf dem Content Management System Silverstripe, so dass die Inhalte auch in Zukunft angepasst und erweitert werden können. Die Besucher benötigen lediglich ein Smartphone und können sich dann über QR-Codes die jeweiligen Inhalte zum Exponat anschauen, nachlesen und anhören.
"Es ist schön zu sehen, wie wir mit modernster Technik eine Brücke zwischen den vergangenen Jahrhunderten und heute bauen konnten. Für unsere Gäste, die Metzingen aus aller Welt besuchen, ist es nun auch in zwei weiteren Sprachen möglich, alles über den Weinbau und die sieben Keltern zu erfahren." so Kirstin Weiblen, zweite Vorsitzende des Förderkreis Metzinger Keltern e.V.
Ihr wollt mehr über die eingesetzten KI-Systeme erfahren und womit wir sonst noch so arbeiten? Wir freuen uns auf eure Fragen: info@brandfoundation.de